Umgang mit Findelkindern

von ESS

NOTRUFNUMMER:   0173 954 9042

Findelkinder werden niemals sofort vom Finder gefüttert! Das Tier bekommt zunächst nur Ruhe, evtl. Wärme und ggf. nach Rücksprache mit der Auffangstation etwas Flüssigkeit von der Fingerkuppe.

Ektoparasiten wie z.B. Flöhe, Zecken und vor allem Fliegeneier sollen sofort abgesammelt werden, aber nur wenn das Tier keinen Stress dabei hat. Bitte keine Flohmittel verwenden, vor allem Spot-Ons sind gifitg für Eichhörnchen!

Erwachsene Fundtiere nur mit Handschuhen anfassen und am besten nach der Aufnahme zunächst ganz in Ruhe lassen, da sie sehr leicht in Panik geraten, sich dabei verletzen können oder vor lauter Stress sterben. Wir empfehlen die Unterbringung in einer von innen gepolsterten Transportbox. Die Box bitte mit einem großen Tuch abdecken und an einen ruhigen Ort stellen.

Die Babies werden in eine kleine Transportbox oder einen ausbruchsicheren Karton gesetzt, die/der vorher mit Tüchern bestückt wird, damit sich die Tiere verstecken können und es warm haben. Unterkühlte Tiere bekommen zusätzlich eine lauwarme Wärmequelle (Achtung: aufpassen, dass das Tier nicht in den Bezug klettert und auf dem heißen Kunststoff liegt- endet meist mit dem Tod). Das Tier muß jederzeit die Möglichkeit haben, sich von der Wärmequelle zu entfernen, falls es ihm zu warm wird!

Nasse Tiere werden vorsichtig getrocknet.

Babies können aber auch direkt am Körper getragen werden, am besten unter dem Pullover o.ä., damit das Tier seine Körpertemperatur nicht verliert und es einen Herzschlag zur Beruhigung spürt.

Bei einem kompletten Wurf können sich die Babies gut gegenseitig wärmen. Dennoch immer auf die Temperatur achten. Kälter als handwarm wird schnell gefährlich, besonders bei ganz kleinen Hörnchen, die die Augen noch geschlossen haben oder sogar noch nackt sind. Immer sofort eine Auffangstation anrufen, die die Tiere / das Tier umgehend übernehmen kann. In einer Auffangstation werden die Eichhörnchen zunächst gründlich untersucht bevor sie dann mit einer speziellen Ersatzmilch und ggf Medikamenten versorgt werden. Hierfür ist spezielles Equipment erforderlich, das auf die besonderen Bedürfnisse der Hörnchen abgestimmt ist.

Grundsätzlich gilt:

Bitte beobachten Sie aus sicherer Entfernung zunächst die Umgebung des Fundortes und geben Sie der Mutter die Chance, das Baby wieder zurückzuholen, solange es warm und unverletzt ist.

In akuten Gefahrensituationen (Tier ist verletzt / kalt; Katzen, Hunde oder Vögel attackieren das Fundtier; es ist bereits dunkel und / oder kalt und regnerisch; das Tier läuft Ihnen hinterher) nehmen Sie das Tier bitte sofort auf und halten Sie zudem Ausschau nach weiteren hilflosen Tieren.

Rufen Sie spätestens dann eine Auffangstation in Ihrer Nähe an, um das Tier in kompetente Hände zu geben. Zögern Sie niemals bei dieser Erste-Hilfe-Kette, manchmal entscheiden Minuten über Leben und Tod des Tieres.

Die oberste Priorität hat immer die Rückführung zum Muttertier. Erst wenn das nicht möglich ist, gehen die Findelkinder zum Aufpäppeln in menschliche Obhut.

Und denken Sie daran: Eichhörnchen –vor allem Babies- sind weder Vorzeigeobjekte noch Kuschel- oder Streicheltiere und gehören nicht in Kinderhände!!!